Ideenfutter 2024 – Regionale Wertschöpfung mit internationaler Strahlkraft

Die Ideenfutter Expo 2024 des Foodhub NRW fand in diesem Jahr im stimmungsvollen Ambiente des Gare du Neuss statt und machte einmal mehr deutlich, welche zentrale Rolle Nordrhein-Westfalen im deutschen FoodTech- und Agrifood-Innovationsökosystem spielt. Zahlreiche Start-ups, Unternehmen und Organisationen präsentierten dort ihre Lösungen, diskutierten aktuelle Herausforderungen und entwickelten neue Ansätze für die Zukunft nachhaltiger Ernährungssysteme.

Besonders beeindruckend war die Vielfalt der Teilnehmenden: Von jungen Unternehmen wie UMYNO Solutions, Rival Foods, Brew Bites, nutriz und Stallgrün, die mit innovativen Produkten und Technologien neue Maßstäbe setzen, bis hin zu Partnerorganisationen wie Rentenbank und Seedhouse, die mit gezielten Förderprogrammen und Netzwerken den Weg für Wachstum und Skalierung bereiten. Diese Kombination aus regionaler Stärke, technologischer Innovationskraft und internationaler Perspektive machte die Ideenfutter 2024 zu einem echten Impulsgeber für die Branche.

Für mich persönlich lag der besondere Wert der Veranstaltung in den Gesprächen abseits der Bühne – in den spontanen Begegnungen, Diskussionen und dem offenen Austausch über Strategien, Fördermöglichkeiten und Kooperationsansätze. Gerade diese Gespräche zeigen, dass die FoodTech-Community nicht nur über Innovation redet, sondern sie aktiv lebt. Besonders spannend war in diesem Zusammenhang die intensive Diskussion über Late-Stage Investments, also die Frage, wie Start-ups nach der ersten Wachstumsphase erfolgreich skalieren können, ohne ihre unternehmerische Dynamik zu verlieren.

Ein Highlight des Tages war die Paneldiskussion, die ich gemeinsam mit Stephan Otto (Otto Gourmet), Vera Oswald (vegconomist), Mark Leinemann (crowdfoods / FESA), Dirk Holtmannspötter (VDI) und Jochem Wolthuis führen durfte. Im Mittelpunkt stand der Vergleich zwischen der deutschen und der niederländischen FoodTech-Szene. Während Deutschland vor allem durch seine Forschungsstärke, die exzellente Clusterlandschaft und den Mittelstand überzeugt, zeigen die Niederlande, wie pragmatische Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Innovationszyklen beschleunigen kann. Besonders deutlich wurde dabei, dass grenzüberschreitende Kooperationen kein optionaler Zusatz, sondern eine Voraussetzung für langfristigen Erfolg sind.

Die Ideenfutter 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, dass regionale Wertschöpfung und internationaler Einfluss kein Widerspruch sind. Im Gegenteil: Wer lokal verankert ist und zugleich global denkt, kann Innovationen schaffen, die ökonomisch tragfähig, ökologisch sinnvoll und gesellschaftlich relevant sind. Nordrhein-Westfalen steht beispielhaft für diesen Ansatz – mit einer lebendigen Gründerszene, engagierten Förderpartnern und einer klaren Vision: die Zukunft der Ernährung aktiv mitzugestalten.

Die Veranstaltung hat erneut verdeutlicht, dass Fortschritt im FoodTech-Sektor dort entsteht, wo Akteure offen miteinander kooperieren, Wissen teilen und gemeinsam neue Wege gehen. Ein herzliches Dankeschön an das Team des Foodhub NRW für die hervorragende Organisation und an alle Teilnehmenden für inspirierende Gespräche, spannende Einblicke und eine starke Portion Ideenfutter für das kommende Jahr.

About the Author

Fabio Ziemßen

Fabio Ziemßen organisiert als Evangelist/Berater des E-Food Blogs deutschlandweit Treffen für Innovatoren und Startups aus dem Lebensmittel Umfeld (German Food Startup Meetups, Next Generation Food Think Tank, Startup Food Market etc.) und setzt sich für eine Vernetzung der internationalen FoodTech Szene ein. Seit August 2021 ist er Partner bei ZINTINUS und unterstützt Food Unternehmen mit Netzwerk, Expertise und Kapital. Von 2015-2016 war Fabio Ziemßen im Beirat der Digitalen Wirtschaft des Landes Nordrhein Westfalen. Seit 2017 ist er Mitgründer des Coworking Spaces Super7000 (www.super7000.de) in Düsseldorf und Gründer von #Foodnext (www.foodnext.de)

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