Die neue Creator-Ökonomie im Food-Bereich

Die neue Creator-Ökonomie im Food-Bereich: Warum Influencer heute Marken bauen wie Künstler

In kaum einer anderen Branche verschmelzen digitale Kultur, Lifestyle-Trends und Produktentwicklung derzeit so rasant wie im Food- und Getränke­segment. Zahlreiche Blogs, Marktberichte, Newsletter und Analysen, die ich in den vergangenen Wochen gelesen habe, zeichnen für mich ein klares Bild: Influencer & Testimonials sind in der FoodTech-Landschaft nicht mehr nur Promoter – sie sind Katalysatoren, Co-Founder, Kulturproduzenten. Sie prägen Geschmack, Ästhetik und Konsumverhalten mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der früher Mode- oder Popkulturstars neue Bewegungen erschufen. Dies allerdings nur unter der Voraussetzung, wenn sie sich langfristig mit der Marke befassen, Kontinuität in der Optimierung zeigen und Diszipliniert Reichweite und Kundenbindung orchestrieren.

Marken wie funktionale Hydration-Drinks, Anime-inspirierte Beverage-Brands oder GLP-1-kompatible Snacks entstehen nicht mehr im Labor oder in der klassischen Marktforschung. Sie entstehen auf TikTok – aus Trends, Mikro-Communities, Memes, Storytelling-Narrativen und visuellen Codes. Die Creator-Wirtschaft ist damit zu einem inklusiven F&E-System geworden, das nicht nur Konsumtrends beobachtet, sondern sie aktiv erzeugt. Hier finden Imput und Output im Wechselspiel statt. Holy als Marke hat dieses Prinzip perfektioniert und somit eine hybride Influencerbrand kreiert.

Quelle: HOLY x Money Boy – Candy Shop 🍭

Moderne D2C Marken wirken heute wie Trend-Sensoren: Sie filtern kulturelle Signale, übersetzen sie in Produkte und verpacken sie in Erzählungen, die gesamte Zielgruppen mobilisieren können. Genau darin liegt die Verschiebung: Die Marke ist nicht mehr nur ein Produkt mit Marketing, sondern ein kulturelles Artefakt, das Community, Identität und digitale Ästhetik miteinander verknüpft.

About the Author

Fabio Ziemßen

Fabio Ziemßen organisiert als Evangelist/Berater des E-Food Blogs deutschlandweit Treffen für Innovatoren und Startups aus dem Lebensmittel Umfeld (German Food Startup Meetups, Next Generation Food Think Tank, Startup Food Market etc.) und setzt sich für eine Vernetzung der internationalen FoodTech Szene ein. Seit August 2021 ist er Partner bei ZINTINUS und unterstützt Food Unternehmen mit Netzwerk, Expertise und Kapital. Von 2015-2016 war Fabio Ziemßen im Beirat der Digitalen Wirtschaft des Landes Nordrhein Westfalen. Seit 2017 ist er Mitgründer des Coworking Spaces Super7000 (www.super7000.de) in Düsseldorf und Gründer von #Foodnext (www.foodnext.de)

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