PLMA 2025 in Amsterdam – Private Labels als Innovationstreiber der Food-Branche

PLMA 2025 in Amsterdam – Private Labels als Innovationstreiber der Food-Branche

Die diesjährige PLMA in Amsterdam („Private Label Manufacturers Association“) hat einmal mehr gezeigt, dass Handelsmarken längst nicht mehr die späten Nachahmer, sondern die echten Innovationstreiber der Lebensmittelbranche sind.
Was früher vor allem eine Plattform für Preisstrategien und Handelsstrukturen war, hat sich heute zu einem der spannendsten Hotspots für FoodTech-Innovationen entwickelt – insbesondere im Bereich alternativer Proteinquellen und funktionaler Lebensmittel.

Bei meinem Rundgang durch die Messehallen war klar zu spüren: Innovation ist im Private-Label-Sektor angekommen – und sie kommt mit Wucht.
Unter den Ausstellern fanden sich zahlreiche Anbieter, die auf funktionale Inhaltsstoffe und Next-Gen-Proteine setzen. Besonders auffällig war der Trend zu:

  • Funktionalen Pilzprodukten, die sich durch natürliche Adaptogene, Ballaststoffe und umami-reiche Geschmackskomponenten auszeichnen.

  • Hybriden Fleischalternativen, die tierische und pflanzliche Komponenten kombinieren, um Konsistenz, Geschmack und Nährwert optimal auszubalancieren.

  • Proteinangereicherte Produkte, die sich an gesundheitsbewusste, aktive Zielgruppen richten – vom Joghurt über Ready Meals bis hin zu Snackformaten.

Diese Vielfalt zeigt: FoodTech-Innovationen erreichen jetzt den Massenmarkt, und Private Labels spielen dabei eine zentrale Rolle.

Was mich besonders beeindruckt hat: Viele der neuen Produkte entstehen in enger Kooperation zwischen Produzenten, Start-ups und Retail-Marken.
Diese Zusammenarbeit sorgt dafür, dass Innovationen schneller skalieren können – und zwar mit direktem Marktzugang.
Gerade in Zeiten, in denen Kapitalzugang und Vertrieb für junge FoodTech-Unternehmen herausfordernder geworden sind, bietet die Private-Label-Welt eine reale Chance für kommerzielle Traktion.

Private Labels sind längst keine reinen Kostenführer mehr – sie entwickeln sich zu strategischen Plattformen für Innovation, bei denen Nachhaltigkeit, Gesundheit und Convenience im Mittelpunkt stehen.

Wie schon in den vergangenen Jahren waren es wieder viele niederländische Unternehmen, die auf der PLMA den Ton angaben.
Ob bei Fermentationstechnologien, neuen pflanzlichen Zutaten oder funktionalen Snackkonzepten – die niederländische FoodTech-Szene präsentierte sich stark, dynamisch und international vernetzt.

Auffällig war auch das wachsende Interesse aus anderen europäischen Ländern, die den niederländischen Markt zunehmend als Testfeld für nachhaltige und innovative Produktkonzepte nutzen.
Amsterdam wird damit immer mehr zum Innovation Gateway für FoodTech in Europa.

Die Messe selbst war so gut besucht wie seit Jahren nicht mehr. Händler:innen, Hersteller:innen, FoodTech-Start-ups und Investoren nutzten die Gelegenheit, sich über neue Trends auszutauschen und mögliche Kooperationen anzustoßen.

Die Energie vor Ort zeigte deutlich: Der Private-Label-Markt befindet sich in einer strategischen Neuausrichtung.
Nicht mehr nur Preis und Marge zählen, sondern Innovation, Differenzierung und Nachhaltigkeit.

Die PLMA 2025 hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Zukunft der Lebensmittelbranche nicht nur in den Laboren von Start-ups oder den Entwicklungszentren großer Konzerne entsteht – sondern auch in den Regalen des Handels.

Private Labels sind zur Brücke zwischen Innovation und Alltag geworden:
Sie bringen neue Technologien, funktionale Inhaltsstoffe und nachhaltige Produktideen direkt zu den Konsument:innen – schnell, pragmatisch und marktnah.

Ob funktionale Pilze, Hybrid Meat oder Protein-Boosted Snacks – die Innovationskraft liegt längst im Kern des Marktes.

Ich freue mich darauf zu sehen, wie viele dieser spannenden Konzepte wir bald nicht nur auf Fachmessen, sondern auch im Supermarktregal wiederfinden werden.

About the Author

Fabio Ziemßen

Fabio Ziemßen organisiert als Evangelist/Berater des E-Food Blogs deutschlandweit Treffen für Innovatoren und Startups aus dem Lebensmittel Umfeld (German Food Startup Meetups, Next Generation Food Think Tank, Startup Food Market etc.) und setzt sich für eine Vernetzung der internationalen FoodTech Szene ein. Seit August 2021 ist er Partner bei ZINTINUS und unterstützt Food Unternehmen mit Netzwerk, Expertise und Kapital. Von 2015-2016 war Fabio Ziemßen im Beirat der Digitalen Wirtschaft des Landes Nordrhein Westfalen. Seit 2017 ist er Mitgründer des Coworking Spaces Super7000 (www.super7000.de) in Düsseldorf und Gründer von #Foodnext (www.foodnext.de)

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